Quicklebendig hat sich der TV Gustavsburg zu seiner 125-Jahr-Feier Jubiläum präsentiert: Partylaune und andächtige Rückbesinnung, fröhliche Bewegung auf dem Sportplatz und beschwingter Ausklang im Festzelt – bei dem auf zwei Wochenenden mit schönstem Spätsommerwetter verteilten Jubiläum kamen alle Geschmäcker, Temperamente und Altersklassen auf ihre Kosten.

 

„Wir feiern uns“, lautete das Motto des ersten Teils, der mit einem Sportfest für Groß und Klein auf dem Sportplatz an der Ochsenwiese begann. Es gab Sport- und Tanzvorführungen von Tanz bis Turnen, Mitmachangebote, die obligatorische Hüpfburg für die Allerkleinsten und natürlich eine reich bestückte Kuchentheke. Gegen Abend verlagerte sich das Geschehen auf den angrenzenden Fußballplatz, wo das Festzelt aufgeschlagen war und eine Coverband bis spät in die Nacht zum Tanz aufspielte. Den Thekendienst hatten die Freiwillige Feuerwehr und die Fußballer des F.C. Germania Gustavsburg übernommen – gelebte Solidarität unter den Gustavsburger Vereinen.  

 

125 Jahre sind aber nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch zum Rückblick. „Wir erinnern uns“ war deshalb das Motto des darauffolgenden Wochenendes. Am Friedhof wurde – musikalisch umrahmt vom Bläserchor der Evangelischen Kirchengemeinde – all jener Männer und Frauen gedacht, die in der einen oder anderen Weise, der einen oder anderen Funktion dazu beigetragen haben, den TVG durch wechselvolle Zeiten zu bringen. „Alle haben sich eingebracht, Schwierigkeiten gemeistert und Spuren hinterlassen“, sagte der Vereinsvorsitzende Frederic Diercks in seiner Ansprache. Daran knüpfte die Trauerrednerin Sabine Junkermann an, als sie auf die orientierende Kraft des Erinnerns verwies: „Die Erinnerung, sie leuchtet uns durch all die Jahre.“

Seinen beschwingten Abschluss fand das Jubiläum im Festzelt mit Reden und Ehrungen. Bürgermeister Thorsten Siehr würdigte den TV als „ein Stück Stadtgeschichte“ und stellte fest: „Wenn ein Verein 125 Jahre alt wird, dann haben offenbar viele Menschen vieles richtig gemacht.“ Landrat Thomas Will riet Eltern, die über bewegungsscheue Kinder klagen, doch mal auf das Angebot der örtlichen Vereine zu schauen. Ulrich Müller, Präsident des Hessischen Turnverbands, bescheinigte dem TV, „viel für die Gemeinschaft getan“ zu haben, würdigte das ehrenamtliche Engagement seiner Mitglieder und verlieh dem Verein die Walter-Kolb-Ehrenurkunde.

 

Persönliche Auszeichnungen konnten drei verdiente Mitglieder mit nach Hause nehmen: Werner Schub, seit vier Jahrzehnten Leiter der Faustballabteilung, erhielt die Ehrennadel des Hessischen Turnverbands, Leichtathletik-Abteilungsleiter Peter Manz die Ehrennadel des Hessischen Leichtathletik-Verbands und Tanzsport-Abteilungsleiter Michael Maag die Ehrennadel des Hessischen Tanzsportverbands. Musikalisch aufgelockert wurde der offizielle Teil von Stan Glogow’s Dixie Dogs, für weitere Abwechslung sorgten die jungen Turnerinnen des TV mit einer mitreißenden Darbietung. „Der Verein lebt“, lautete das zufriedene Motto des Vorsitzenden Frederic Diercks: „Und wir werden auch die kommenden Herausforderungen meistern.“

 

Der Turnverein Gustavsburg 1898 e.V. wurde am 18. Oktober 1898 im damaligen Lokal „Schöne Aussicht“ in der Darmstädter Landstraße gegründet. Heute hat er über 900 Mitglieder, die ein breites Angebot von Turnen und Tanzsport über Gymnastik und Leichtathletik bis hin zu Yoga, Slacklinen und Kickboxen wahrnehmen. 

(Alle Bilder frei zur Verwendung mit Copyright-Angabe Petra Glaser)